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Harmonyli.ly – Harmonieanalysen für LilyPond

Bisher gab es eine Lücke: Das außergewöhnliche und wunderbare freie Notensatzprogramm LilyPond konnte nicht angemessen mit Harmonyanalysen umgehen. Damit war es für Musikwissenschaftler nicht wirklich brauchbar. Aber diese Lücke ist geschlossen – von harmonyli.ly. Hier ein erstes 5-Minuten-Tutorial:

Was es ist:

harmonyli.ly ist eine LilyPond Bibliothek, über die man Harmonie-Analyse-Symbole in einen Notentext einbetten kann. Sie deckt die Anforderungen der Stufentheorie ebenso ab, wie die komplexeren Symbole der Funktionalen Harmonie Theorie.

Wo man es herkriegt:

harmonyli.ly steht auf Github zum Download bereit: entweder clont man das Repository, oder man lädt es als Zip-Datei herunter.

Wie man es einbindet:

Aus dem Paket harmonyli.ly benötigt man eigentlich nur die Datei harmonyli.ly: sie muss man dorthin kopieren, von wo aus man sie in seine LilyPond-Dateien einbinden will.

Wie man es nutzt:

Genutzt wird harmonyli.ly über vier Schritte:
  • Zuerst schreibt man seine Noten im LilyPond-Format.
  • Danach inkludiert man die Datei harmonyli.ly oberhalb von score.
  • Unter die Stimme, an die man die Harmonieanalysesymbole binden will, fügt man eine Lyriksektion ein.
  • In diese Lyriksection schreibt man die Harmonieanalysesymbole.

Wie das aussieht:

\version "2.18.2"
\include "harmonyli.ly"
analysis = \lyricmode {
  \markup \setHas "T" #'() 
  \markup \setImHas "D" #'(("B"."3")("a" . "7")("b" . "9♭"))
  \initTextSpan "   "
  \markup \openZoomRow "Sp" #'(("a"."9")) 
  \startTextSpan
  \markup \expZoomRow #'(("a"."8")) 
  \stopTextSpan
}
\score {
  \new GrandStaff <<
    \new Staff << \clef treble \key c \major  \time 4/4
      \new Voice = "top" { \stemUp e''4 e'' e''( d'')  }
      \new Voice = "middle" { \stemDown 4 4 2
      }
      >> 
    \new Staff << \clef bass  \key c \major  \time 4/4
      \new Voice = "down" { \stemUp c4 cis4 d2 }
      \new NullVoice = "rhythm" { \stemDown c,4 c,4 c,4 c,4 }
      \new Lyrics \lyricsto "rhythm" {\analysis}
      >>
  >>
  \layout {
    \context {
      \Score \override SpacingSpanner.base-shortest-duration = #(ly:make-moment 1/32) 
    }
    \context {
       \Lyrics \consists "Text_spanner_engraver" 
    }
  }
} 

Was das ergibt:

Wie man es lernt:

  • Die besten Anleitung für harmonyli.ly dürfte das harmonyli.ly-Tutorial bieten. Dieses Tutorial steht auch im harmonyli.ly-Repository unter doc zur Verfügung.
  • Außerdem enthält das harmonyli.ly-Repository Beispiele. Sie können in Frescobaldi geladen oder mit einem make beispiel.png oder make beispiel.pdf generiert werden. Ihr Code zeigt, wie es geht.
  • Schließlich offeriert das harmonyli.ly-Repository unter doc auch alle LaTeX-Quellen, um das Tutorial mit einem einfachen make zu generieren. Anhand der Quellen kann man lernen, wie man analysierte Beispiele in musikwissenschaftliche Texte einbindet.
  • Wer sich generell über den Stand der Technik informieren will, Musikbeispiele in wissenschaftliche LaTeX-Texte einzubetten, kann auf das eBook „Musikwissenschaft und LeTeX“ oder auf die entsprechende Zusammenfassung zurückgreifen. Die vollständige Version bespricht auch die Nutzung von LaTeX, LilyPond und harmonyli.ly.
  • Zu guterletzt hat harmonyli.ly auch eine eigene harmonyli.ly-Internetseite, auf der letzte Entwicklung etc. vermerkt werden.

Was man damit darf:

  • harmonyli.ly selbst ist dual-lizensiert: man kann selbst entscheiden, ob man es unter den Bedingungen der MIT-Lizenz oder denen der GPLv3 nutzen will.
  • Die Beispiele sind (zu meist) unter der MIT lizensiert.
  • Das Handbuch wird unter den Bedingungen der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA veröffentlicht.

Die letztgültigen Einzelheiten der Lizensierung regeln die Dateien im Repository.

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