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Open-Source-Posts illustrieren

Ich liebe ZEN-Präsentationen, besonders, wenn es um Open-Source-Software geht. Dafür braucht frau Bilder. Viele Bilder. Gute Bilder. Darum stolpere ich immer wieder `mal darüber, ob die FOSS-Lizenzen es uns auch erlauben, Icons und Logos genauso zu nutzen wie die Software? Und überhaupt: Wann dürfen wir unsere Artikel mit Bildern aus dem Internet illustrieren? All das wollte ich mir immer schon mal verdeutlichen

Etwas Background

Fotos aus dem Internet zu nutzen, ist technisch einfach, sie legal zu nutzen, ist schwierig. Es gibt viel zu beachten: Auch Fotografien und Logos unterliegen dem Urheberrechtsgesetz. Ohne dass uns die Fotografin oder Designerin die Nutzungsrechte gewährte, dürften wir ihre Werke nicht verwenden. Allerdings kann auch das unsere Verwertungsrechte einschränken, was auf den Fotos abgebildet ist. Umgekehrt wird die Freiheit der Kunst uns gelegentlich zusätzliche Verwertungsrechte gewähren. Den Handlungsrahmen einer Nutzerin in dieser ‚Schlangengrube‘ abzuschätzen, kann recht komplex werden.

Praktisch vereinfacht sich die Lage für die Open-Source-Aktivistin jedoch oft: Meistens wird sie ihre Artikel und Vorträge nur ‚illustrieren‘ wollen. Dafür gibt es passende Quellen: Repositories und Galerien mit freien Fotos und Bildern.

Eine erste Anlaufstelle

Eine sehr gute „Sammlung frei verwendbarer Mediendateien“ bietet Wikimedia Commons. Einige Exponate der Collection sind allerdings – wie Wikimedia Commons selbst unter dem Stichwort „Weiterverwendung“ sagt – nur „bedingt frei verwendbar„, weil die Lizenzen, unter denen die Bildwerke veröffentlicht worden sind, von den Nutzern fordern, dass sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Damit ist Obacht geboten: Mag die Bedingung, die ‚Autorin‘ in der von ihr gewünschten Form zu nennen (CC-BY), in der Regel noch gut erfüllbar sein, errichtet die Forderung, das Werk nicht kommerziell zu verwenden (CC-BY-NC), durchaus Fallen: Einen Zeitschriften- oder Blog-Artikel mit so lizenzierten Grafiken zu schmücken, dürfte legal kaum möglich sein. Denn die Bedeutung von ‚kommerziell‚ kann weit ausgelegt werden. Drei Daumenregeln für Wikimedia Commons schaffen Ordnung:

  • Keine ‚Non-Commercial‘-lizenzierten Bilder verwenden.
  • Sonstige Lizenzvorgaben genau auswerten und beachten.
  • Ein Bildverzeichnis samt Detailinformationen in die Texte einbauen.

Einige Alternativen

Neben Wikimedia Commons gibt es andere – aus dem Blick einer Open-Source-Aktivistin – mehr oder minder gute Quellen für freie Bilder:

  • https://pxhere.com/ offeriert seine Exponate unter der Überschrift „Free of copyrights under CC0. Do whatever you want.“ und erläutert die Implikationen auf seiner Lizenzseite: Man darf die Bilder tatsächlich zu jedem Zweck nutzen, und zwar (fast) ohne Gegenleistung: Gefordert wird nur, dass Menschen nicht despektierlich dargestellt werden.
  • https://www.pexels.com/ veröffentlicht seine Bilder zwar unter einer eigenen Pexel-License, derzufolge alle Fotos gratis heruntergeladen, mehr oder minder stark modifiziert und dann benutzt werden dürfen, wobei ein Verweis auf die Quelle nicht notwendig sei, wohl aber wünschenswert. Letztlich ähnlen die Rechte und Pflichte der Pexel-Lizenz damit doch sehr denen der Creative Commons Zero Lizenz.
  • https://pixabay.com/ bietet seine Bilder unter der Pixabay License an. Sie sagt auch, dass Fotos gratis heruntergeladen und modifiziert und benutzt werden dürfen und dass ein Verweis auf die Quelle nicht notwendig sei. Aber sie verbietet, ihre Exponate in anderen Repositories anzubieten oder unveränderte Ausdrucke zu verkaufen. Die aufmerksame Nutzerin wird darüber sofort stolpern: Wird sie für einen Text bezahlt, der ein solches Foto nutzt, verkauft sie dann nicht implizit auch das Foto? Und was, wenn ihr illustrierter Text gedruckt wird? Natürlich lassen sich leicht mehr oder minder stark veränderte Bildderivate erzeugen, die dann diesen Verboten nicht mehr unterlägen. Trotzdem wird eine gewissenhafte Open-Source-Aktivistin hier vorsichtig vorgehen.

Und einige weitere Bild-Datenbanken

Einige Vorbehalte

Auch wenn die Bilder aufrichtig frei lizenziert sind, enthebt das uns Nutzerinnen nicht von einer eigenen Sorgfalt: Hat die Fotografin nämlich – willentlich oder unwillentlich – Personen-, Marken, oder sonstige Rechte verletzt, und machen wir uns ein solches Foto zu eigen, fallen diese Verletzungen auf uns zurück. Hier gilt die Daumenregeln:

  • Vorsicht bei abgebildeten Menschen und Produkten.
  • Sorgfalt bei unbekannten Gebäuden.

Logos und Icons bei Open Source Projekten

Vorsicht ist auch bei der Nutzung graphischer Exponate angesagt, die aus Open-Source-Projekten stammen. Die Open-Source Lizenzen sprechen eher über Software, ihre Dokumentation und Konfigurationsdateien, als darüber, ob die beiliegenden Bilder mitgemeint sind. Manche Lizenzen schließen „Trademarks“ sogar explizit von der Nutzung aus.

Will eine Open-Source-Aktivistin Logos oder Icons aus einem Open-Source-Projekt in ihren Artikeln verwenden, bleiben ihr drei Möglichkeiten:

  • Sie kann nach einer Lizenzierung der Bilder im Repository fahnden. Manche Projekte oder Organisationen bieten dazu gesonderte Regelungen , z.B. GIMP oder die OSI.
  • Sie könnte sich die Erlaubnis dazu aus den Lizenztexten argumentativ ableiten, müsste aber wissen, dass das nicht unbedingt gerichtsfest ist.
  • Sie könnte bewusst zur Risk-Takerin werden und sich damit beruhigen, dass eine Open-Source-Copyright-Ownerin ja vielleicht nicht unbedingt gegen die vorgehen wird, die über ihr Programm schreibt und dazu das entsprechende Logo verwendet. Aber so eine indirekte Aufforderung zum ‚Ungehorsam‘ würde ich offen natürlich niemals äußern.

Bildertrolle

Ja, mittlerweile gibt es auch die: Sie zielen darauf ab, dass frau die Lizenzbedingungen nicht genau erfüllt hat, und will bei CC-BY-xyz 2.0 oder CC-BY-xyz 3.0 lizenzierten Bildern dafür Schadenersatz einfordern. In meinem Post ‚Bildertrolle‚ habe ich das Verfahren und mögliche Abwehrstrategien genauer erläutert.

Die Essenz

Und? Kann frau das zusammenfassen? Sie kann:

  • Nur Bilder von pxhere.com, pexels.com, openclipart.org und wikimedia-commons in die eigenen Posts einbauen!
  • Bei wikimedia-commons die CC-XYZ-Lizenzbedingungen sehr genau erfüllen.
  • In Programmrepositories nach gesonderten Bilderregeln suchen

Bildverzeichnis

ImageRepositoryAutorinLizenzKommentar
fodina.deichCC0Gimp mit U+2642 & U+2640
pxhere.comanonymaCC0hier optional
Wikimedia CommonsEllen EulerCC-BY-SAhier zwingend
openclipart.orgFrancois DutheilCC0hier optional
Wikimedia Commonsgrunt, reibalTrademarkhier optional
fodina.deichCC0Ableitung
pxhere.comanonymaCC0hier optional
pexels.comMarkus WöckelPexel-Licensehier optional
openclipart.orgjhnri4CC0hier optional
pixabay.comMáté Markovics & ichPixabay Licensehier optional
pexels.comIzhar KhanPexel-Licensehier optional
pexels.comDonald TongPexel-Licensehier optional

Linkliste

1 Anmerkung zu “Open-Source-Posts illustrieren”

  1. kreincke sagt:

    Via LinkedIn, I got as hint to other databases:

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